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AGiM - Die Arbeitsgemeinschaft interessierter Mitglieder

Die AGiM entstand 1996, Auslöser war die Verbannung der damals bei vielen Fans beliebten Amateur-Mannschaft aus dem Millerntor-Stadion. Bei der Planung von Protestaktionen kamen aber auch andere Themen zur Sprache, so stand vor allem die Vereinspolitik ebenfalls auf der Tagesordnung: Die Arbeitsgemeinschaft interessierter Mitglieder war geboren.

Auf der JHV 1997 verabschiedeten die Mitglieder eine neue, größtenteils von der AGiM erarbeitete Vereinssatzung, die in wesentlichen Punkten wie der Existenz eines Aufsichtsrates bei gleichzeitiger Beibehaltung der Mitgliederversammlung als höchstem Vereinsorgan bis heute gültig ist. Seit dieser Versammlung ist die AGiM kontinuierlich mit mindestens einem Mitglied auch selbst im Aufsichtsrat vertreten.

Aufgrund der nach dem Streit um die NSDAP-Mitgliedschaft des ehemaligen Präsidenten Wilhelm Koch und der daraus resultierenden Umbenennung des Stadions teils vergifteten Atmosphäre zwischen „neu und alt“ lud die AGiM alle Vereinsgremien zu einem runden Tisch ein, um im persönlichen Gespräch Differenzen beizulegen. Dieses dann zunächst regelmäßige Treffen wurde als „Ständiger Ausschuss“ 2014 von der AGiM neu belebt.

Bei der JHV 1999 erreichte die AGiM die erforderliche Mehrheit zur Gründung einer neuen Vereinsabteilung mit dem Ziel der Förderung der Jugendabteilungen, der Abteilung Fördernde Mitglieder (AFM), heute die mit Abstand größte Abteilung des Vereins.

Aber auch politisch wurde sich positioniert, z.B. hat sich der FC St. Pauli auf Anregung der AGiM mit einem symbolischen Beitrag am „Entschädigungsfonds“ für jüdische Zwangsarbeiter im Nationalsozialismus beteiligt, bis heute als einziger Fußballverein. Zudem wurde in Zusammenarbeit mit Verein und Sponsoren eine Werbebande mit der Aufschrift „Faschismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen“ im Stadion angebracht.

2008 initiierte die AGiM die Neubelebung des Ständigen Fanausschusses als Gremium für Austausch und Vernetzung der organisierten Fanszene. Aufgrund der dortigen konstruktiven Zusammenarbeit hat die AGiM von der bis dahin weitreichenden Öffentlichkeitsarbeit Abstand genommen und tritt selbst öffentlich inzwischen seltener auf, gestaltet aber weiterhin durch Beteiligung ihrer Mitglieder in vielen Vereinsgremien und -organen sowie in verschiedenen Fangruppen aktiv die Vereinspolitik mit.

Wie vom ersten Tag an gilt in der AGiM auch weiterhin: Mitmachen kann jede und jeder, die/der sich aktiv dafür einsetzen möchte, dass der FC St. Pauli seinem Ruf als unkonventioneller, liberaler und weltoffener Club weiterhin gerecht wird.

Kontakt: agim@fcstpauli.com